Als ambitionierter Lophophora-Züchter benötigst Du genetische Vielfalt. Lophophora williamsii v. Huizache ist aufgrund seiner Selbststerilität und der extremen Formenvielfalt eine der wichtigsten und spannendsten Standortformen.

Systematik, Herkunft und Einzigartigkeit

  • Art: Lophophora williamsii v. Huizache

  • Formengruppe: Lophophora williamsii

  • Verbreitung: Mexiko, Bundesstaat San Luis Potosí, in der Region Huizache – Huizache Entronque (mittlerweile umbenannt in Entronque de Matehuala) , El Coyote, El Huizache.

Lophophora williamsii v. Huizache Cluster in Blüte, zeigt die blau-graue Epidermis und die dicken, gelblichen Areolenwollbüschel.

Die südliche Form in voller Blühfreudigkeit und Gruppenbildung.

Formen und Merkmale

  • Variabilität: Das Aussehen ist am Standort Huizache sehr variabel. Kaum eine Pflanze gleicht der anderen, was diese Varietät für Sammler besonders attraktiv macht.

  • Form: Meist haben die Pflanzen 7–8 Rippen, selten mehr. Die Epidermis ist tendenziell eher zart als rau und erinnert manchmal an Lophophora diffusa. Die Farbe variiert von hellgrün über graugrün bis blaugrün. An der Entronque in San Luis Potosí bilden die Pflanzen große Gruppen. Ich habe dort Pflanzengruppen von 35-50cm gesehen.

  • Samen: Huizache produziert tendenziell sehr viele, aber sehr kleine Samen – über 40 pro Frucht sind möglich.

  • Frucht: Die Frucht ist chiliförmig, rosa bis hellrot.

Lophophora williamsii v. Huizache in Blüte, zeigt die charakteristische zarte, unregelmäßige Epidermis und die geringe Rippenanzahl.

Die südliche Form mit der fast verletzlich wirkenden Oberfläche.

Sehr alter Lophophora williamsii v. Huizache Cluster, zeigt eine raue, verholzte Basis und dicke, wilde Areolenwolle.

Sehr alte Pflanze mit rauer Epidermis und verholzter Basis als Alterszeichen.

Die Blüte

Die Blüten des L. williamsii v. Huizache sind ein weiteres Unterscheidungsmerkmal.

  • Erscheinung: Oft sind die Blüten auffallend hell und schlank. Sie wirken leicht keulenförmig und laufen nicht selten spitz zu, was für L. williamsii eher ungewöhnlich ist.

  • Farbe: Die typisch rosafarbene Blüte mit deutlichem Mittelstreifen kommt vor, aber die helleren, gestreckten Blüten sind charakteristischer für diese Varietät.

Lophophora williamsii v. Huizache Cluster in Blüte, zeigt die charakteristische schlanke, helle Blütenform.

Typisch schlanke Blütenform der selbststerilen Huizache-Varietät.

Die Besonderheit: Selbststerilität

Der L. williamsii v. Huizache unterscheidet sich fundamental von allen anderen L. williamsii-Formen:

  • Fremdbestäubung nötig: Huizache ist selbststeril! Das bedeutet, Du benötigst zwei genetisch unterschiedliche Elternpflanzen zur geschlechtlichen Vermehrung. Er kann sich nicht selbst bestäuben.

  • Folge: Diese Notwendigkeit der Fremdbestäubung führt zu einer hohen genetischen Durchmischung, was die extreme Formenvielfalt der Pflanzen am Standort erklärt und ihn für die Zucht so wertvoll macht.

Lophophora williamsii v. Huizache in Blüte, zeigt eine ungewöhnlich intensiv rosa bis rote Blüte und einen deutlichen Nebenköpf.

Intensiv rote Blüte – auch diese Blüten finden sich am Standort.

Pflege und Standort

Die Pflege des L. williamsii v. Huizache unterscheidet sich nicht von der des Standard-Peyote, außer in einem Punkt.

  • Kultivierung: Du kultivierst ihn wie alle anderen Lophophora-Sorten (mineralisches Substrat, stickstoffarme Düngung, kühle Winterruhe).

  • Vermehrungstipp: Wenn Du Samen erzeugen willst, musst Du unbedingt zwei blühende, genetisch unterschiedliche Huizache-Pflanzen zur Bestäubung verwenden!