
Was ist ein Lophophora? Botanische Merkmale der Gattung
Hier sind die wichtigsten Merkmale, die alle Lophophora-Arten teilen.
Name und Verbreitung
Die Pflanzengattung Lophophora gehört zur Familie der Kakteengewächse (Cactaceae). Ihr natürliches Verbreitungsgebiet ist Mexiko und der Süden der USA (Texas). Es erstreckt sich von Querétaro in Zentralmexiko über den Rio Grande bis nach Texas.
Der Name Lophophora leitet sich aus dem Griechischen ab und bedeutet „Haarschopfträger“. Dies bezieht sich auf die dichten Wollbüschel (Trichome) in den Areolen, die sich besonders am Scheitel der Pflanze bündeln.
Alkaloide als Schutzmechanismus
Lophophora-Kakteen besitzen keine Dornen (mit einer Ausnahme, siehe unten). Zu ihrem Schutz vor Fressfeinden produziert die Pflanze stattdessen über 50 verschiedene, teils giftige Alkaloide. Diese können – je nach Art und Dosis – Wahrnehmungsstörungen, aber auch starke Übelkeit und organische Beschwerden verursachen.
Blüte und Frucht
Die Lophophora-Blüte entspringt immer aus der zentralen Scheitelwolle. Bei der bekanntesten Art, L. williamsii, ist sie zartrosa mit einem dunkleren Mittelstreifen. Bei anderen Arten variiert die Blütenfarbe von reinem Weiß über Gelb-Weiß (L. diffusa) bis hin zu kräftigem Pink oder Magenta (L. fricii).

Lophophora williamsii v. Sierra Zavaleta
Die länglichen Früchte (Beeren) sind je nach Art gelblich-weiß bis rosa-rot und ca. 1,5 bis 2 cm lang. Sie enthalten je nach Sorte und Standort nur wenige Samen (z.B. L. jourdaniana) oder über 50 Samen (z.B. L. diffusa).

Peyote texana, alte Pflanze – Juni 2020
Haben Lophophora Dornen? Im Allgemeinen sind Lophophora dornenlos. Bei sehr jungen Sämlingen (insbesondere L. williamsii) kann man jedoch oft winzige, rudimentäre Dornen in den Areolen erkennen. Diese verschwinden mit zunehmendem Alter vollständig.
Die einzige Ausnahme ist die (wahrscheinliche) Kulturhybride Lophophora jourdaniana, die ihre kleinen Dornen bis ins hohe Alter behält.

Lophophora williamsii, peyote – die kleinen Dornen sind noch gut zu erkennen. Diese verschwinden mit der Zeit, und sind dann auch mit der Lupe nicht mehr zu finden.

Lophophora jourdaniana mit deutlich sichtbaren Dornen – diese bleiben auch im hohen Alter erhalten
Die typische Rübenwurzel
Alle Lophophora-Arten bilden eine stark ausgeprägte Rübenwurzel (auch Pfahlwurzel genannt), die als Speicherorgan für Wasser und Nährstoffe dient. Aus diesem Grund sollten Lophophora immer in ausreichend hohen Töpfen kultiviert werden, um eine gesunde Wurzelentwicklung zu gewährleisten.

Typische Rübenwurzel bei Lophophora-Kakteen