Lophophora richtig Düngen

Lophophora ist ein langsam wachsender Kaktus, der an nährstoffarme Böden angepasst ist. Die falsche Düngung – insbesondere zu viel Stickstoff – ist einer der häufigsten Pflegefehler und führt zu Fäulnis und dem Verlust der Pflanze.

Hier erfährst Du, wie Du es richtig machst.

a) Die N-P-K-Formel: Das Geheimnis liegt im Stickstoff

Jeder Dünger basiert auf drei Hauptkomponenten: N-P-K.

  • N (Stickstoff): Fördert das Zellwachstum (Masse, Triebe, Blätter).
  • P (Phosphor): Fördert die Blüten- und Fruchtbildung sowie die Wurzelgesundheit.
  • K (Kalium): Stärkt die Zellwände, die Widerstandskraft gegen Krankheiten, Frost und Trockenheit.

Das Problem: Handelsüblicher Blumen- oder Grünpflanzendünger ist extrem stickstofflastig (N). Gibst Du diesen einem Lophophora, zwingst Du ihn zu unnatürlich schnellem Wachstum.

Die Folgen von zu viel Stickstoff (N):

  • „Mastiges“ Aussehen: Die Pflanze bläht sich unnatürlich auf.
  • Schwaches Gewebe: Die Epidermis wird weich, schwammig und anfällig.
  • Aufplatzen: Der Kaktus reißt durch den Wachstumsschub auf.
  • Fäulnis & Schädlinge: Das schwache Gewebe ist ein leichtes Ziel für Pilze (Fusarium), Spinnmilben und Thripsen.

Du züchtest einen „Stickstoffbomber“, der beim kleinsten Pflegefehler kollabiert.

Überdüngter Lophophora williamsii ("Stickstoffbomber") mit schwammigem, hochschüssigem Gewebe – anfällig für Fäulnis.

Das Negativbeispiel: Ein überdüngter „Stickstoffbomber“

Die Züchter-Formel für Lophophora-Dünger

Dein Ziel ist ein stickstoffarmer Dünger, der stattdessen Phosphor (P) und Kalium (K) betont.

Ich verwende derzeit einen Dünger mit dem NPK-Verhältnis 3-2-5 (3% Stickstoff, 2% Phosphor, 5% Kalium).

Faustregel für den perfekten Kakteendünger: Der Stickstoff-Anteil (N) darf nicht höher sein als die Hälfte der Summe von Phosphor (P) und Kalium (K).

Beispielrechnung (NPK 3-2-5):

  1. P (2) + K (5) = 7
  2. Die Hälfte davon = 3,5
  3. Dein Stickstoff (N) ist 3.
  4. Ergebnis: 3 ist kleiner als 3,5. Der Dünger ist perfekt geeignet.
Gesunder Lophophora williamsii v. Huizache in Blüte – das Ergebnis korrekter, stickstoffarmer Düngung.

Das perfekte Positivbeispiel: Diese wunderschöne, kräftige Lophophora williamsii v. Huizache wurde über Jahre im richtigen Maß gedüngt. Das Ergebnis ist ein gesundes, kompaktes (hartes) Gewebe, eine makellose Epidermis und reiche Blühfreudigkeit. So sieht ein Lophophora aus, der stickstoffarm und artgerecht ernährt wurde – der direkte Gegensatz zu einem „mastigen“ Stickstoffbomber.

b) Wann und wie wird gedüngt?

  • Rhythmus: Alle 4-5 Wochen. Weniger ist hier absolut mehr.
  • Zeitraum: Nur während der Wachstumsperiode (Vegetationsphase), etwa von April bis Ende August/Anfang September.

Absolute Dünge-Tabus:

  • NIEMALS während der kühlen Winterruhe (Vegetationsruhe) düngen.
  • NIEMALS Aussaaten oder Jungpflanzen im ersten Jahr düngen.

Tipp: Hast Du nur einen Dünger, dessen N-Wert zu hoch ist? Verwende ihn nur in halber oder viertel Konzentration und seltener, als vom Hersteller angegeben, um das „Vergeilen“ und die Fäulnisgefahr zu minimieren.

Tipp: Einen ausgewogenen N-P-K-Dünger für Lophophora-williamsii peyote findest Du in unserem Kakteenshop.