Lophophora Substrat: Der Profi-Mix für gesunde Rübenwurzeln
1. Das Geheimnis einer perfekten Lophophora Erde
Mache beim Substrat keine Experimente! Für dauerhaft gesunde Lophophora-Kakteen ist nur eine rein- oder überwiegend mineralische Kakteenerde geeignet.
Die Natur-Gesetze des Substrats:
- Kernmaterial: Lehm. Ein guter Lehm-Anteil ist der wichtigste Grundstoff. Er muss Wasser gut saugen können, ohne zu verklumpen.
- Mineralische Basis: Der Großteil Deiner Mischung sollte aus steinartigen Materialien (z.B. gebrannter Ton, Bims, Zeolith) mit einer Körnung von ca. 4–8 mm bestehen.
- Vorsicht Stickstoff (N): Dein Substrat muss nährstoffarm sein! Handelsübliche Blumenerde oder Kompost gehören nicht hienein. Zu viel Stickstoff im organischen Material führt zu schwachem, fäulnisanfälligen Gewebe und „Vergeilen“.
- Die Ausnahme: Feines Kokossubstrat ist die einzige organische Komponente, die Lophophora sehr gut verträgt.
- Natürliche Härte: Keine Sorge, wenn das Substrat mit der Zeit verdichtet und hart wird. Das entspricht den steinigen, lehmigen oder Schwemmland Böden an den natürlichen Standorten in der Heimat des Peyote.
2. Lophophora Erde selbst mischen: Die Komponenten
Wenn Du Dein Substrat selbst mischst, brauchst Du eine gute Balance aus bindenden und mineralischen Komponenten.
Empfohlene Bestandteile:
Bindemittel / Feinkorn (max. 20–30%):
- Löss-Lehm (verwitterter Lehm)
- Grubenlehm (mit wenig Tonanteil)
- Akadama
- Kokoserde, fein geraspelt
Mineralien / Grobkorn (mind. 70–80%):
- (Fluss-) Sand / (Aquarien-) Kies
- Bims (fein & grob)
- Zeolith
- Perlit
- Stumpfer Ziegelsplitt (alte Tonscherben)
- Blähton
Dein Qualitätstest in zwei Schritten:
- Der Zerkrümel-Test (Konsistenz):
- Fange mit Deinem Lehm an. Fülle damit einen Topf, mache ihn nass und lasse ihn komplett durchtrocknen.
- Ergebnis: Wenn sich der Lehm nach dem Trocknen noch leicht zerkrümeln lässt, ist er richtig. Ist er hart wie Beton, enthält er zu viel Ton. Mische in diesem Fall mehr Kokoserde unter und wiederhole den Test.
- Der Saug-Test (Kapillarität):
- Fülle einen kleinen Blumentopf mit Deiner fertigen Erdmischung.
- Stelle ihn in einen Untersetzer mit einem Finger breit Wasser.
- Ergebnis: Das Wasser muss innerhalb von 1–2 Stunden komplett aufgesogen sein. Kann das Substrat kein Wasser ziehen, erhöhe den Anteil an Lehm/Akadama. Dieser Test ist entscheidend, da Du Lophophora immer von unten gießt.
Profi-Rezept (Historisch): 5 Teile runder Blähton, 5 Teile Bims (5-10mm), 1 Teil Lava (5mm), 2 Teile Lehm (Pulver/gekörnt), 1 Teil sandiger Mutterboden.
3. Der pH-Wert und die Sterilisation
Der optimale pH-Wert
Lophophora williamsii wächst in seiner Heimat oft auf Kalkböden. Aus langjähriger Erfahrung hat sich ein leicht alkalischer Wert als optimal erwiesen:
- pH-Wert: Zwischen 7 (neutral) und 8 (leicht alkalisch) ist perfekt.
Wichtig: Substrat wärmebehandeln!
Wenn Du eine eigene Mischung herstellst, musst Du sie vor Gebrauch wärmebehandeln (erhitzen oder dämpfen).
Der Grund: Dies verhindert zuverlässig das Einschleppen von Erdparasiten (wie Trauermückenlarven oder Nematoden), tötet Pilzsporen und Unkrautsamen ab.
Wie Du Deine Erde mit Wärme behandelst, kannst Du hier nachlesen: Die Aussaat von Lophophora
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Alexander Neusius