a) Der richtige Zeitpunkt (Timing)
- Draußen (Balkon/Garten): Der ideale Zeitraum ist zwischen Mitte April und Ende August. Achten Sie dabei auf die Temperaturen: Die Nachttemperaturen sollten stabil über 10°C liegen.
- Indoor / Gewächshaus: Ganzjährig möglich. Die Schlüssel zum Erfolg sind konstante Temperaturen (20-25°C) und eine hochwertige Zusatzbeleuchtung (10-12 Stunden/Tag). Eine leichte Nachtabkühlung ist förderlich.
b) Aussaaterde (Substrat): Mischung & Sterilisation
Für Lophophora-Aussaaten ist ein nährstoffarmes, lockeres Substrat entscheidend. Organische Anteile (wie Kokos) sollten 60% nicht überschreiten.
(Hinweis: Bims kann 1:1 durch Zeolith ersetzt oder gemischt werden.)
3 bewährte Züchter-Mischungen:
- Kokos-Basis (Optimales Wachstum):
- 60% düngefreie, feine Kokoserde
- 30% Feinsand
- 10% Bims (fein gesiebt)
- Nachteil: Erhöhte Schimmelgefahr bei mangelnder Lüftung. Beobachtung nötig!
 
- Mineral-Mix (Schimmelarm):
- 80% mineralische Kakteenerde (fein gesiebt)
- 20% Perlit (fein gesiebt)
- Vorteil: Schimmelbildung und Schädlingsbefall nahezu ausgeschlossen.
 
- Rein Mineralisch (Sicherste Methode):
- 100% feiner Bimskies
- Vorteil: Maximale Sicherheit gegen Pilze und Schädlinge.
- Nachteil: Wurzeln dringen anfangs etwas schwerer in das Substrat ein.
 
Tipp: Eine fertig gemischte und bereits gedämpfte Kakteen-Aussaaterde finden Sie in unserem Shop.
Aussaaterde dämpfen (Sterilisieren) – Ein Muss für Profis
Organisches Material (auch Kokos) muss behandelt werden, um Pilzsporen, Schädlinge und Fremdsamen abzutöten.
- Methode 1: Backofen (Trockene Hitze) Das Substrat bei 180°C für 45 Minuten im Backofen erhitzen. Effektiv und einfach.
- Methode 2: Erddämpfer (Feuchte Hitze) Das Substrat auf eine Kerntemperatur von 80-90°C erhitzen. Dies ist die professionellste Methode, da sie nicht nur sterilisiert, sondern auch Nährstoffe optimal aufschließt.
Weitere Info zur mineralischen Erde siehe auch: Lophophora-Substrat
Lophophora Aussaat mit verschiedenen Lophophora Sorten – Caespitosa, Koehresii, Koehresii x Huizache Hybride, Jourdaniana, Jourdaniana albiflora, Decipiens, Diffusa…..
c) Das Aussaatgefäß
Ideal sind Zimmergewächshäuser oder durchsichtige Frischhalteboxen mit Deckel.
Checkliste für das perfekte Gefäß:
- Hält eine konstant hohe Luftfeuchtigkeit.
- Ermöglicht guten Luftaustausch (Lüftungsschlitze oder Deckelspalt).
- Ist hochtransparent (Deckel & Wände) für maximalen Lichteinfall.
- Ermöglicht eine Substrathöhe von ca. 3-3,5 cm.
- Bietet 5-20 cm Platz zwischen Substrat und Deckel.
Besitzt das potentielle Aussaatgefäß diese Kriterien, ist es richtig!
Pro-Tipp: Kleine Lüftungslöcher beugen Pilzbefall und Moosbildung vor. In der Keimphase muss die Substratoberfläche aber durchgehend feucht bleiben!
d) Wasser für die Aussaat
- Keimphase: Leitungswasser kann verwendet werden.
- Nach der Keimung & Dauerhaft: Regenwasser (oder destilliertes/kalkarmes Wasser) ist Pflicht. Lophophora verträgt keinen Kalk. Kalkhaltiges Wasser führt zu Ablagerungen, einem alkalischen Substrat und kann die Pflanze auf Dauer schädigen.
e) Die Lophophora-Aussaat: Schritt für Schritt
- Substrat ca. 3-3,5 cm hoch einfüllen und leicht andrücken.
- Das Substrat mit einer Sprühflasche vollständig durchfeuchten. Es darf keine Staunässe entstehen!
- Samen auf die Oberfläche legen und leicht andrücken, um Bodenkontakt herzustellen.
- WICHTIG: Lophophora ist ein Lichtkeimer! Die Samen dürfen nicht mit Erde bedeckt werden.
- Empfehlung (Pilzschutz): Eine hauchdünne Schicht Feinsand oder feinen Abdeckkies über die Samen streuen. Dies leitet die Wurzeln nach unten und verhindert Pilzbefall.
- Gefäß verschließen.
Abdeckkies finden sie hier im Kakteenshop
Absolutes Tabu: Keinen Dünger verwenden! Dünger ist die Hauptnahrungsquelle für Pilze in der Aussaat.
Empfehlung: Schachtelhalmextrakt beim Anfeuchten verwenden. Es wirkt fungizid und als milde Starthilfe.
Fotoserie zur Aussaat von Lophophora williamsii mit Pflanzenlicht

Die Samen werden mit einem glatten Gegenstand (im Bild ein einfacher Deckel) leicht angedrückt, um guten Bodenkontakt herzustellen. Die Samen werden aber nicht mit Erde überdeckt (Lichtkeimer!)
Info: Grüner Belag (Moos) Ein grüner Belag auf dem Substrat ist unschädlich, aber ein klares Indiz für zu geringe Belüftung. Ab sofort für mehr Luftaustausch sorgen.
f) Standort und Licht (Sonnenlicht vs. Pflanzenlampen)
1. Standort mit Sonnenlicht
- Sehr hell, aber keine direkte Prallsonne. Die geschlossenen Behälter überhitzen extrem schnell („Brennglas-Effekt“) und die Saat verbrennt.
- Ideal: Fensterbank (Südost/Südwest), überdachter Balkon, tiefer Stand im Gewächshaus.
- Zur Orientierung: In der Natur keimt Lophophora im Halbschatten von Büschen.
2. Standort mit Pflanzenlampen (Ganzjahreszucht)
Die effektivste Methode für hohe Keimraten, besonders im Winter oder bei ungünstiger Fensterlage.
Tipp für sehr große Aussaaten: Unsere Floris-Pflanzenlampe beleuchtet sicher 8-10 große Aussaatschalen auf einer Fläche von über 1m²(!) Diese finden Sie auf: kakteenshop.lophophora-williamsii.de
Licht-Spezifikationen für Züchter:
- Farbtemperatur: Ideal ist 3500 Kelvin. 6500 Kelvin (Tageslicht/Grow) ist ebenfalls gut geeignet.
- Beleuchtungsdauer: 10-12 Stunden pro Tag.
Lampen-Typen im Überblick:
- LED-Leuchtstoffröhren:
- Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, sparsam, keine Wärmeentwicklung, für kleine Flächen bei wenig Abstand.
- NEUSIUS PFLANZENLICHT – Pflanzenlicht LED-Röhren für die Aussaat
 
- LED-Pflanzenlampen (Panels/Hängelampen):
- Die Profi-Lösung. Teurer in der Anschaffung, aber maximal effizient, extrem langlebig, ohne Wärmeentwicklung.
- Für große Flächen und/oder sehr dunkle Räume.
 
-> Alle Pflanzenlampen in unserem Kakteenshop sind sehr gut für alle Lophophora Arten geeignet.
Weitere Informationen zu Pflanzenlampen und Leuchtstoffröhren – siehe Kapitel 4. Umtopfen und finaler Standort
LED-Leuchtstoffröhre mit 3500 Kelvin für Lophophora Aussaaten
Nach erfolgter Aussaat, heißt es Ruhe bewahren, beobachten und abwarten. Die ersten Samen laufen nach ca. 7-14 Tagen auf. Das Wachstumstempo der ersten Zeit ist im Vergleich zum späteren Wachstum sehr schnell. Machen Sie sich keine Gedanken machen, wenn das Ganze nach einiger Zeit ins Stocken zu geraten scheint.
g) Nachgießen der Lophophora Aussaat
- Solange der Deckel und die Wände beschlagen sind, ist genügend Feuchtigkeit vorhanden.
- Nur dann nachsprühen, wenn die Substratoberfläche sichtbar abzutrocknen droht.
- Immer mit einer feinen Sprühflasche vernebeln, niemals gießen. Staunässe unbedingt verhindern.
h) Düngen
- In den ersten Monaten absolut tabu (Ausnahme: Schachtelhalmextrakt).
- Zu frühe Düngung (insbesondere Stickstoff) führt zu Pilzbefall und „Vergeilen“ – einem unnatürlich schnellen, schwachen Längenwachstum, das die Pflanzen anfällig macht.
i) Lophophora-Aussaatschale öffnen
- Der Deckel wird im Allgemeinen geöffnet, sobald der Großteil der Samen gekeimt ist, um die Belüftung zu starten.
- Endgültig entfernt wird er, wenn die Pflanzen einen stabilen, prallen Eindruck machen. Ein klares Erkennungsmerkmal dafür ist die deutliche Einkerbung (Bildung des Scheitels) in der Mitte der Jungpflanze.
j) Wasser nach dem endgültigen Öffnen
- Nach dem Öffnen beginnt die Abhärtungsphase.
- Jetzt gilt die Regel: Immer erst sprühen (später gießen), wenn das Substrat vollständig bis zum Boden durchgetrocknet ist.
- Zu viel Wasser in dieser Phase führt unweigerlich zu Wursechlfäule.





















 Alexander Neusius
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